Trinkwasser in der Region soll günstiger werden

Bad Langensalza. Gute Nachrichten für Kunden des Verbandswasserwerks Bad Langensalza: Das Trinkwasser soll günstiger werden

Laut Werkleiter Matthias Vogt habe sich der Ausschuss des Verbandswasser werks am Montag dafür ausgesprochen, die Entgelte zu senken. “Wir haben mit spitzem Bleistift kalkuliert und beschlossen, die Einsparungen der vergangenen Jahre an die Kunden weiterzugeben”, so Vogt.

Er gehe davon aus, dass die Verbandsversammlung in der kommenden Woche der Empfehlung des Ausschusses und damit der Senkung zustimmen wird. Vogt betonte, dass sich der Zweckverband bewusst nicht von dem angekündigten Gesetz für ein Wassernutzungsentgelt beeinflussen lassen will.

Die Thüringer Landesregierung arbeitet derzeit an einem Entwurf für die umgangssprachlich „Wassercent” genannte Abgabe. Diese soll zwischen 10 Cent pro Kubikmeter Grundwasser und 4 Cent pro Kubikmeter Oberflächenwasser (aus Talsperren) liegen. Die Einnahmen will Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) zur Finanzierung von Hochwasserschutzprojekten sowie für den Gewässerschutz nutzen (unsere Zeitung berichtete).
“Wir haben uns dazu bekannt, dieses Entgelt nicht mit einzukalkulieren”, erklärt Vogt. Man sei schon früher bei angekündigten Gesetzen „in vorauseilendem Gehorsam auf die Nase gefallen”. Sollte der Wassercent tatsächlich beschlossen werden, wolle man die Entgelte neu kalkulieren. Allerdings sollen die Kosten für die Kunden auch dann niedriger sein als die bisher verlangten.
Vogt sprach sich generell gegen den Wassercent aus. Laut Gesetzentwurf sollen Abnehmervon weniger als 3000 Kubikmetern Trinkwasser nicht zur Kasse gebeten werden. Vogt befürchtet, dass gerade auf dem Land viele Privatleute versuchen werden, auf ihren Grund stücken eigene Brunnen zu bohren, um somit weniger Wasser aus dem Netz entnehmen zu müssen. Dies könne nicht im Sinne des Umweltschutzes sein.
Das Wassercent-Gesetz müsste noch in diesem Jahr beschlossen werden, um ab 1. Januar 2016 zugelten.
Friedemann Knoblich / 04.11.2015 / Thüringer Allgemeine

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